Fast ein Jahr seit der Diagnose - Teil 4

Etwa 3 Monate sind vergangen seit dem positiven Befund in Februar.

 

Hmm. Was soll ich sagen? Ich fühle mich im Moment ein bisschen "blind". Mein nächster Scan ist für Mitte August geplant - und ich weiss wie schon zuvor nicht, ob der Tumor weiter geschrumpft ist oder – was natürlich auch möglich ist – wieder zugelegt hat.

 

Hypnose, Meditation und Visualisierungen sind immer noch Teil meiner täglichen Routine. Ich halte mich an die Misteltherapie, nehme weiterhin Omega 3 und jetzt dazu auch noch Folsäure, Vitamin D3 und K2, um die Knochen zu unterstützen, und Magnesium, für die Muskeln... Aber meine Muskeln schmerzen manchmal furchtbar. Und irgendwie bin ich mir sicher, dass die Anti-Hormon-Therapie dahintersteckt. Denn der Körper braucht Östrogen in vielen Bereichte: für die Haut, die Blutgefässe, das Nervensystem und natürlich auch für gesunde und starke Knochen und geschmeidige Muskeln.

 

Ich verstehe die Schulmedizin wirklich nicht. Warum dieses aggressive Vorgehen, um den Krebs bis auf die letzte Zelle auszurotten? Wenn das überhaupt möglich wäre, wäre es dann nicht eher so, als würde man eine Fliege mit einer Kanonenkugel erschlagen wollen? Für mich, und das ist nur meine persönliche Meinung und meine Erfahrung bis jetzt, sind die Risiken eines solchen Versuchs so viel schlimmer als der Krebs selbst. Sicher, im Falle eines aggressiven Krebses sind starke Massnahmen erforderlich. Aber warum ist es notwendig, den Körper komplett zu untergraben (in der Hoffnung, irgendwie auch den Krebs zu untergraben) mit Medikamenten mit langen Listen von Nebenwirkungen, die oft nicht einmal erklärt werden können, nur um ihn dann wieder aufzubauen - wieder mit Medikamenten. Es stört mich, dass die starke Selbstheilungskräfte des Körpers – und die Einheit von Körper, Geist und Seele - völlig ignoriert werden.

 

Während ich also vorsichtig versuche, die Treppe hinunterzusteigen - in einem Haus voller Treppen (von -1 bis auf +2), frage ich mich, ob ich das Anti-Hormon Medikament reduzieren sollte. Denn der Preis ist einfach zu hoch. Ich meine den physischen Preis. Der Arzt meinte, dass vielleicht Enzyme Linderung bringen könnten. Aber die Antwort, nach der ich mich sehne – nämlich, ob es sinnvoll wäre, die Anti-Hormon-Therapie zu reduzieren, die kann mir niemanden geben. Denn es gibt keine Studien, die belegen, ob eine reduzierte Therapie weiterhin wirksam ist. Bin ich wirklich der erste Mensch, der sich diese Frage stellt?

 

In meinen Traum kommt mir den Satz: der Preis ist zu hoch ... Aber warum zahle ich ihn dann? Und warum finden alle um mich herum einen solchen Preis ganz normal? Einmal mehr wird mir bewusst, wie wenig wir eigentlich wissen (und das schliesst die medizinische Welt mit ein). Die Entscheidung liegt also bei mir: ab dem 1. Juni habe ich die Anti-Hormon-Therapie um die Hälfte reduziert - ich nehme jetzt nur noch an den geraden Tagen eine Tablette.

 

Noch etwas zum Östrogen und Indol-3 Carbinol (aus dem Internet):

«Sekundäre Pflanzenstoffe, die sogenannte Phytonährstoffe – wie zum Beispiel das Glucosinolat-Derivat Indol-3-Carbinol – sind insbesondere in der Behandlung von Brustkrebs interessant. Der Mensch nimmt Indol-3-Carbinol (I3C) vor allem beim Verzehr von Kreuzblütlern wie Brokkoli, Rosenkohl oder auch Grünkohl zu sich, die Senföle enthalten und die je nach Kohlart im menschlichen Organismus zu unterschiedlichen Substanzen, wie beispielsweise dem Indol-3-Carbinol, weiter verstoffwechselt werden.

 

Eine Besonderheit beim Indol-3-Carbinol ist, dass durch ein saures Milieu oder den Magensaft aus Indol-3-Carbinol ‘DIM’ entsteht, das als aktives Stoffwechselendprodukt angesehen wird. DIM wird inzwischen genauso wie Indol-3-Carbinol als Nahrungsergänzungsmittel angeboten.

 

Forscher vermuten, dass neben entgiftenden, antientzündlichen und wachstumshemmenden Effekten Indol-3-Carbinol in der Lage ist, Östrogensignale abzuschwächen, indem es bewirkt, dass aus Östradiol vorwiegend das ‘gute’ 2-Hydroxy-estradiol und nicht das ‘gefährliche’, weil wachstumsfördernde, 16-Alpha-Hydroxy-estradiol gebildet wird.

 

Einer der krebshemmenden Mechanismen der Glucosinolate wird folgendermassen beschrieben: Das körpereigene Östrogen (17-Beta-Estradiol) kann zu 16-Alpha-Hydroxyestron verstoffwechselt werden oder zu 2-Hydroxyestron. Letzteres hat eine nur schwache Östrogenwirkung und beeinflusst einen hormonabhängigen Brustkrebs daher kaum, während 16-Alpha-Hydroxyestron eine starke Östrogenwirkung besitzt und zu einem Fortschreiten des Krebses beitragen kann. Aus diesem Grund nehmen einige Brustkrebspatientinnen Indol-3-Carbinol zu sich, allerdings ohne dass es klinische Studien gäbe, die diesen vorteilhaften Effekt auch ausserhalb von Laborexperimenten belegen könnten.»

 

Das leuchtet mir ein, also werde ich Indol-3-Carbinol Kapseln mit Vorsicht einnehmen. Vielleicht werden die Ergebnisse bei meinem Scan im August sichtbar sein.

 

Ich halte dich auf dem laufenden!